Auf Jesus blicken
von Charles Haddon Spurgeon
Blicke auf Jesus und fürchte dich nicht! Du kannst nicht
straucheln, wenn du, während du gehst, deine Augen auf Jesus richtest.
Lasst uns unsern Blick voll Vertrauen, Erwartung und
Hoffnung zum Herrn erheben! Ein einziger Blick auf den Gekreuzigten bedeutet
Leben, Licht, Freiheit, Liebe.
Unser Leben hängt davon ab, dass wir »aufsehen auf Jesus«
(Hebräer 12, 2), und nicht davon, dass wir aufsehen zu unserem Glauben.
sieh nicht so sehr auf deine Hand, die du nach Christus
ausstreckst, als auf Christus selbst. Sieh nicht auf deine Hoffnung, sondern
auf Jesus, die Quelle und das Ziel deiner Hoffnung. Sieh nicht auf deinen
Glauben, sondern auf Jesus, den Anfänger und Vollender deines Glaubens.
Der Glaube rettet uns, weil er uns an Jesus Christus
bindet, der eins mit Gott ist und uns so in Verbindung mit Gott bringt.
Gott hat solches Wohlgefallen an seinem eingeborenen
Sohn, dass er Wohlgefallen an allen hat, die sich auf ihn als ihre einzige
Hoffnung verlassen.
Das ist das Evangelium: Vertraue Jesus Christus, der für
die Schuldigen starb, und du wirst gerettet werden.
Im gleichen Augenblick, in dem ein Sünder sein Vertrauen
auf Jesus setzt, hat er auch schon völlige Vergebung empfangen.
Die Verbindung von Gnade und Gerechtigkeit kann nur in
dem Sühneopfer des Herrn Jesus Christus deutlich gemacht werden. Am Kreuz sehen
wir, wie gnädig der Herr ist und wie gerecht.
Keine Begierde ist zu mächtig, keine Lieblingssünde zu
tief eingefleischt, wir können sie überwinden durch die Macht unseres Herrn
Jesus Christus. Glaube es, dass deine Sünde eine schon abgetane Sache ist.
Wirf dich, deine Gedanken und alles, was dich bedrängt,
auf Jesus und sieh, ob er nicht Kraft hat zu erretten! Er kann die
entsetzlichen Einflüsterungen des Feindes zum Schweigen bringen.
Alle, die ihren hoffnungslosen Zustand fühlen, sind
eingeladen, zu Jesus zu kommen.
Die Errettung geschieht nicht dadurch, dass wir unser
eigenes Verderben kennen, sondern dadurch, dass wir uns völlig auf die Erlösung
durch Jesus Christus verlassen.
Christus braucht nichts mehr zu vollbringen, um deine
Vergebung zu bewirken; das Versöhnungswerk ist ganz vollbracht.
Gib deinen Halt an allem anderen außer an Christus auf
und lass dich fallen! Lass alles los: das Vertrauen auf deine Werke, auf deine
Gebete oder Gefühle!
Weder deine Gnadenerfahrungen noch deine Empfindungen
sind der Quell deines inneren Lebens. Du musst einfach vom Vertrauen auf
Christus dich nähren.
Unsere Weisheit besteht darin, dass wir auf den Herrn
blicken.
Mein Glaube ruht nicht auf dem, was ich bin und fühle
oder weiß, sondern auf dem, was Christus ist, was er getan und was er jetzt
noch für mich tut. Mein Vertrauen steht nicht darauf, dass ich heilig bin,
sondern darauf, dass Christus meine Gerechtigkeit ist.
Lass dein Selbstvertrauen; wirf dich in Jesu Arme!
Der gesündeste Zustand eines Christen besteht darin, dass
er allezeit leer ist im eigenen Ich und beständig von dem Herrn abhängig, dass
er allezeit arm ist in der eigenen Seele und reich in Jesus.
Der Herr Jesus versteht uns bis ins tiefste. Wenn andere
unseren Kummer nicht teilen können, weil sie ihn nicht verstehen, so kommt doch
der Herr Jesus bis in die tiefsten Tiefen zu uns und versteht unser bitterstes
Herzeleid, weil er es selbst erlebt hat.
Jesus versteht unsere besondere Prüfung und nimmt an
unserem besonderen Leid teil. Denn er ist in allen Dingen versucht worden wie
wir.
Der Herr tröstet die Einsamen, Enttäuschten, Verzagten
und Verzweifelten. Wenn du niedergeschlagen bist, wende dich gleich an den
Herrn; er richtet dich wieder auf.
Der Herr weiß wohl, dass du dein Herz nicht ändern und
deine Natur nicht bessern kannst. Aber er weiß auch, dass er beides tun kann. Wer
schwarz ist von Sünden - gerade für ihn ist Jesus Christus gekommen, um ihn
weiß zu machen. Verlass dich darauf, dass Jesus sich auch deiner kleinen
Anliegen annimmt. Du darfst in allen Dingen deine Zuflucht zu ihm nehmen.
Ohne Christus bist du wie ein Schaf ohne Hirten, wie ein
Baum ohne tränkendes Wasser, wie ein welkes Blatt im Sturm.
Wenn du an den Herrn Jesus glaubst, so bist du ein Kind
Gottes.
Der Schwachgläubige ist so gut ein Kind Gottes wie der
Glaubensheld. Unser himmlischer Vater hat das gleiche liebevolle Herz für alle.
Gottes Kinder werden nicht als Riesen geboren.
Es ist ein großes Vorrecht für uns, immer unter den Augen
des Vaters zu leben. Unser bester Freund lässt uns keinen Augenblick aus den
Augen.
Es ist nie zu früh, den Herrn Jesus zu suchen. Glücklich
sind die jungen Menschen, die den Morgen ihres Lebens mit Jesus verbringen.
Wer durch die reiche Gnade Gottes in besondere und
beständige Gemeinschaft mit Gott gekommen ist, so dass Christus in ihm bleibt
und er in Christus, erfährt besondere Segnungen.