Montag, 10. Juli 2017

Ein Evangelium, dass keines ist



Ein Evangelium, dass keines ist

In unserem Denken ist es so tief verwurzelt, daß man durch gute Werke gerettet wird, dass der Geist Gottes übernatürlich eingreifen muß, um uns davon zu befreien. Die Menschen glauben gern, sie könnten sich selbst retten, oder wenigstens dazu beitragen. Es kränkt unseren Stolz, wenn wir glauben müssen, nur die Empfänger der göttlichen Gnade zu sein. Man kann sich nicht selbst den Himmel verdienen. Aber dieser Gedanke ist unerträglich.

Und so halten sie hartnäckig an der Werkgerechtigkeit fest. Sogar viele, die wirklich durch die Gnade gerettet wurden, sind der Meinung etwas tun zu müssen, um errettet zu bleiben. Die Christenheit ist heutzutage mit dieser falschen Lehre durchsäuert.

Worte, die eng mit diesem falschen Evangelium zusammenhängen, sind: Halten der Gebote, gute Werke und Verdienst. Mit anderen Worten: Gott ist dem Sünder die Seligkeit schuldig, wenn er die Gebote hält und gute Werke vorzeigen kann.

Man stellt sich Gott wie einen Richter mit einer Waage vor. Auf die eine Schale legt Er die guten Werke eines Menschen und auf die andere die schlechten. Die Schale, die sich senkt, entscheidet über sein Schicksal - Himmel oder Hölle. Dann kann man natürlich bis zum Tode nie wissen, wie die Waage ausschlagen wird.

Das ist keine Gnade. Gnade und Werke bilden einen völligen Gegensatz. Von dem Augenblick an, wo Sie beide verbinden wollen, handelt es sich nicht mehr um Gnade. Auch bei dem Grundsatz „Glaube plus Werke“ handelt es sich nicht um Gnade. Die Gnade erklärt: Wir sind gerettet durch den Glauben plus Garnichts. Errettung aus Werken ist ein armseliges Evangelium. Es enthält überhaupt keine gute Botschaft.

Nichts als das Blut Jesu Christi kann den Schmutz der Sünde abwaschen!!!


Es gibt viele, die anerkennen, dass der Glaube an Christus nötig ist, aber sie fügen dann noch irgendwelche Bedingungen hinzu. In den frühen Tagen der Kirche war es die Beschneidung. Heute meinen viele Menschen, die Taufe, das Zungenreden, das Sabbatgebot, das Halten des Gesetzes und ähnliche Werke seien ebenfalls zum Heil notwendig. Das ist absolut falsch. Der Herr Jesus ist der einzige Erretter. Jesus allein genügt. Er wird Seine Ehre als Heiland mit nichts und niemand teilen. Die Errettung geschieht aus Gnaden durch den Glauben plus - nichts! Die Gnade ist Sein Anteil an der Rettung und der Glaube unser.

Das falsche Evangelium enthält ein tödliches Gift. Gottes Wort betont immer wieder, dass niemand durch Halten der Gebote oder gute Werke selig wird. Diese Dinge können die Sünden nicht auslöschen. Andererseits gibt es viele Verse in der Bibel, die uns sagen, dass man nur durch den Glauben an Christus und ganz und gar ohne Werke errettet wird.

Wenn jemand versucht, durch Werke Vergebung zu finden, kann er nie wissen, ob er errettet ist. Er weiß nie, ob er genug gute Werke getan hat und ob es die richtigen waren. Wenn uns aber die Gnade durch den Glauben gerettet hat, können wir aufgrund von Gottes Wort wissen, dass wir errettet sind. Wir wissen, wenn wir ein Geschenk erhalten haben. Das ist es, was die Bibel meint, wenn sie sagt: „Darum ist es aus Glauben, auf daß es nach Gnade sei, damit die Verheißung ... fest sei."

Ein Mensch, der unter Gesetz steht, kann nie für immer sicher sein, weil er nicht weiß, was er in der Zukunft noch tun wird. Der schreckliche Irrtum des Werke-Evangeliums ist, dass alles von uns selbst abhängt. Das Evangelium der Gnade garantiert den Schafen Christi, dass sie „nicht verloren gehen ewiglich“.

Menschen, die versuchen, ihre Seligkeit zu erarbeiten oder zu verdienen, sind wie Sklaven, die sich endlos abmühen und doch nie zum Ziel kommen. Jesus Christus verspricht den Glaubenden, dass, wenn Er sie frei gemacht hat, sie auch wirklich frei sind.

Das wichtigste Wort im falschen Evangelium ist TUN. Das Schlüsselwort für die Gnade heißt GETAN. Christus hat das Erlösungswerk schon vollbracht, und so brauchen wir es nicht zu vollbringen.

Von Natur aus mögen Menschen die Gnade nicht. Sie wollen sie weder für sich selbst, noch können sie es haben, wenn Gott sie anderen erweist. In dieser Hinsicht gleichen sie einem Hund in der Futterkrippe. Er frisst selbst kein Heu, vertreibt aber alle anderen Tiere. Zur Zeit Jesu verschlossen die religiösen Führer das Reich Gottes vor den Leuten. Sie gingen selbst nicht hinein und versuchten, die anderen davon abzuhalten. Auch die Gesetzesgelehrten und Theologen machten es damals so. Sie hielten das Wort Gottes von den Menschen fern, gingen selbst nicht hinein und behinderten alle, die versuchten ins Reich Gottes zu kommen.

Das Gesetz haßt und verfolgt die Gnade. Zur Zeit des Alten Testaments spottete Ismael über Isaak. Paulus sah darin ein Beispiel, um diese Tatsache zu illustrieren. Noch deutlicher wird das bei der Kreuzigung Christi. Es waren gerade die Religiösen, die den Tod von dem forderten, der Gnade und Wahrheit gebracht hatte.
Quelle: William MacDonald "Das tat Gott" - Foto: pixabay.de



Viele hassen die Predigt von der freien Gnade, und halten sie für lieblos und unerträglich; andere wähnen, der Prediger wolle damit nur nach Volksgunst streben ... als ob Jesus in Nazareth beim Volk beliebt geworden wäre wegen seiner Lehre von der Gnadenwahl!!!
Du armer Gesetzesmensch, der du zu deiner Rettung vom Tod dich auf deine Werke und nicht auf die freie Gnade Gottes verlassen willst - du wirst nicht einen Fuß breit empfangen von dem Erbe Kanaans an dem großen Tag, da Gott den Söhnen Jakobs ihr Erbteil austeilen wird. Aber wenn du ein armer Isaak, ein armer, schuldiger und zitternder Sünder bist, und wenn du sagst: "Ismael hat seine Hand voll, aber ich bringe nichts in meiner Hand, sondern hange einfach am Kreuze Christi;" wenn du sagst: "Ich bin nichts, aber Jesus Christus ist mein Alles in allem;" wenn du alle Werke des Fleisches hinter dich wirfst und bekennst: "Ich bin der vornehmste der Sünder, aber ich bin ein Kind der Verheißung, und Jesus starb für mich," dann sollst du ein Erbteil haben, um das dich alles ismaelitische Gespött der Welt nicht bringen und das von den Söhnen der Hagar nicht vermindert werden kann. Du magst bisweilen verkauft und nach Ägypten gebracht werden, aber Jesus wird seinen Joseph und Isaak zurückbringen und sie zur Herrlichkeit erheben und setzen zur rechten Hand Christi.
Ach! welche Bestürzung wird dann in der Hölle sein, wenn Leute, die äußerlich gut waren, dorthin gehen müssen. "Herr!" sagt einer, der zur Hölle geht, "muss ich in diesen abscheulichen Kerker wandern? Habe ich nicht den Sabbat gehalten? Habe ich je in meinem Leben geflucht und geschworen? Muss ich in die Hölle gehen? Ich habe den Zehnten von aller meiner Habe gegeben; ich bin getauft worden, ich ging zum Abendmahl, ich bin immer ein guter Mensch gewesen. Es ist wahr, ich glaubte nicht an Christus; aber ich dachte nicht, dass ich Christus nötig hätte, denn ich hielt mich für zu gut und ehrenhaft; soll ich nun in der Hölle Kerker eingeschlossen sein?" Ja, wird die Antwort sein, und unter den Verdammten sollst du den Vorzug haben dafür, dass du Christum am meisten verachtet hast.
C.H. Spurgeon