Mittwoch, 29. November 2017

In der Liebe wandeln


In der Liebe wandeln

 

Die Liebe Gottes in unsern Herzen

„Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen  durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben worden ist“ (Röm. 5,5). Der Geist hat die Liebe Gottes  nicht nur als Depot oder selbständige Ablagerung in  unsere Herzen gelegt, damit sie sich unabhängig von  Ihm entfalte. Der Heilige Geist selbst ist uns gegeben, damit Er in unseren Herzen wohne. In den Herzen der Erlösten, die einst kraftlos, gottlos, Sünder  und Feinde waren, bringt Er nun seine Frucht hervor:  „Die Frucht des Geistes ist Liebe...“ Voraussetzung  dazu ist allerdings, dass wir allezeit im Geiste wandeln und das Fleisch mit seinen bösen Werken, seinen Leidenschaften und Lüsten für gekreuzigt halten  (Gal. 5,16-26). Das erfordert dauernde Wachsamkeit.


Du sollst ... lieben?

Ein Gesetzgelehrter fasste das Gesetz treffend in  den Satz zusammen: „Du sollst den Herrn, deinen  Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und  mit deinem ganzen Verstande und deinen Nächsten  wie dich selbst“ (Luk. 10,25-28).

Aber das ist nicht die Sprache des Neuen Testaments. ln den Evangelien und in den Briefen begegnen wir kaum einer direkten Aufforderung, dass wir  Gott, dass wir den Herrn Jesus lieben sollen. Viel-  mehr finden wir da die vollkommene Offenbarung der  unendlichen, unfassbaren Liebe Gottes in seinem  Sohne Jesus Christus und die Einladung, in dieser  Liebe zu bleiben und uns darin zu erhalten (z.B. 1.  Joh. 4,16 und Judas 21). Das ist die einzigartige  Sphäre, in der unsere Herzen brennend werden  und Wärme um sich her verbreiten, ohne Beimischung menschlicher Anstrengung. Da ist die Quelle  der Liebe.

Dagegen gibt der Herr auch uns das Gebot „einander zu lieben“ (Joh. 13,34; 15,12), und auch die  Briefe der Apostel enthalten unzählige Ermahnungen dazu. ist das denn noch nötig? Wir wissen doch,  „dass wir aus dem Tode in das Leben übergegangen  sind, weil wir die Brüder lieben.“ Und jeder aus Gott  Geborene, „der den liebt, welcher geboren hat, liebt  auch den, der aus ihm geboren ist.“ Aber die Echtheit  unserer Bruderliebe offenbart die Echtheit und das  Maß unserer Liebe zu Gott. „Wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist vollendet in uns“ (1. Joh. 3,14; 5,1; 4,12).

ln der Ausübung der Bruderliebe treten so manche  Hindernisse auf, die aus dem Fleisch kommen: Parteisucht, eitler Ruhm, Hochmut, Eifersucht, Egoismus – um nur einige zu nennen. Räumen wir diese  Hindernisse nicht beiseite, so beeinträchtigen sie  auch die Liebe zu Gott, denn die Bruderliebe kommt  aus ihr hervor und ist mit ihr verbunden.

Die Liebe des Christus drängt uns sowohl zur Bruderliebe als auch dazu, Boten des Evangeliums zu  sein, an die Menschen, die seinem Richterstuhl entgegengehen. „Er ist für alle gestorben, auf dass die,  welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern  dem, der für sie gestorben ist“ (2. Kor. 5,14.15).


Seine erste Liebe verlassen

Der Apostel Paulus konnte in seinem Brief an die  Epheser noch erwähnen, dass er in seinen Gebeten  unaufhörlich für sie danke, wegen der Liebe, die sie  zu allen Heiligen hatten (1,15). Vielleicht etwa dreißig Jahre später aber ließ der Herr durch den Seher Johannes der gleichen Versammlung schreiben:  „Ich habe wider dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast“ (Offb. 2,4). Was war in der Zwischenzeit  geschehen?

In keiner anderen Versammlung hatte der Apostel  so lange gewirkt, wie in Ephesus. In den drei Jahren  seiner Anwesenheit unter ihnen hatte er ihnen alles  Nützliche, den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt. Sie waren in allem unterwiesen und sollten nun  die Wahrheit in Liebe festhalten und in allem heranwachsen zu Ihm hin, der das Haupt ist, der Christus  (Apg. 20,17-31; Eph. 4,15).

Der Herr konnte noch manches anerkennen (Ofb. 2,2-3). Aber in einem Hauptstück hatten sie seither  gefehlt: Sie hatten nicht über ihr Herz gewacht und  daher ihre erste Liebe verlassen.

Wir wollen für einmal nicht bei der kirchengeschichtlichen Bedeutung dieses Sendschreibens  stehen bleiben und es nicht auf eine Versammlung  anwenden, sondern auf uns ganz persönlich.

Der Gläubige ist dann in der „ersten Liebe“, wenn  Gott in Christo den ersten Platz in seinem Herzen  einnimmt. Er hat dann folgende Kennzeichen und  Ziele:
  1. Seine Seele wandelt vor Ihm und hängt Ihm an  oder folgt Ihm unmittelbar nach (Ps. 63,8).
  2. Er will nur Ihm leben und dienen; er begehrt, in Abhängigkeit von Ihm seinen Willen zu tun. Der Herr  Jesus sagt: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der  ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von  meinem Vater geliebt werden“ (Joh. 14,21).
  3. Er lebt in Gottesfurcht; Gottes Geheimnis oder vertrauter Umgang der Liebe ist daher sein Teil (Ps.  25,14). In seinem Licht erkennt er deutlich, was Welt  ist. Er will keinen „Schuhriemen“ von ihr, da er weiß,  dass, wenn jemand die Welt liebt, „die Liebe des Vaters“ nicht in ihm ist (1. Joh. 2,15).
  4. Für die Bedürfnisse seiner Seele kommt er nur zu  Dem, der gesagt hat: „Ich bin das Brot des Lebens:  wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an  mich glaubt, wird nimmermehr dürsten“ (Joh. 6,35).
Vielleicht wären noch andere Punkte zu erwähnen, um zu beschreiben, was den Erlösten, der in der  „ersten Liebe“ lebt, charakterisiert. Aber schon diese  genügen, um sich der Abweichungen von diesem  gesegneten Zustand bewusst zu werden.

Gehen wir nun auf die Frage ein, ob und wie man  zur ersten Liebe zurückkehren kann.


„Bleibet in meiner Liebe“ (Joh. 15,9)

In Johannes 13,1 lesen wir von unserem Herrn: „Da  er die Seinigen, die in der Welt waren, geliebt hatte,  liebte er sie bis ans Ende.“ Bis zum Ende am Kreuz?  Bis ans Ende unseres Lebens hienieden? O nein!  Von Ihm, der jetzt zur Rechten des Thrones Gottes  verherrlicht ist, wird in Offenbarung 1,5 bezeugt:  „Dem, der uns liebt“. Er ist und bleibt uns auf ewig in  seiner wunderbaren „ersten“ Liebe zugetan, die von  jeher in seinem Herzen war und die Er uns am Kreuz  in ihrem Vollmaß erzeigt hat. Sie unterliegt keinen  Schwankungen.

Gibt es für unsere Hingabe an Ihn eine größere  Ermunterung als diese, Ihn sagen zu hören, wie treu  Er uns liebt? wie Er uns in der Gerechtigkeit und  Schönheit sieht, die wir in Ihm besitzen? Wie Er im  Laufe des Tages jede, auch die unscheinbarste Regung der auf Ihn gerichteten Herzen wertschätzt und  registriert? Sie sind ja Äußerungen, Tätigkeiten und  Werke seines Lebens in uns, die Frucht seiner uns  geschenkten Gerechtigkeit! (Phil. 1,11). Lesen wir  doch fleißig im Lied der Lieder, was Ihn an seiner  geliebten Braut erfreut. Das ist ein mächtiger Ansporn für uns, Ihm in allem wohlzugefallen zu suchen.

Hat uns das Wort des Herrn Jesus; „Ich habe wider dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast“,  persönlich getroffen, so soll es uns nicht als ein unabänderliches Urteil niederschlagen. Wenn auch  das kollektive Zeugnis der Gläubigen in der Welt nie  mehr werden wird wie in den ersten Tagen der Christenheit, so bleibt doch den Einzelnen die Rückkehr  zur „ersten Liebe“ offen. Einem solchen sagt der  Herr: „Gedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue  Busse.“ So darf jeder zu Ihm umkehren, um wieder in  seiner Liebe zu ruhen, zu bleiben und „die ersten  Werke zu tun“.

Aus: halte fest, 1977 // Foto: pixabay.de

Dienstag, 28. November 2017

Der Abfall und der Antichrist


Der Abfall und der Antichrist

 

„Lasst euch von niemand auf irgendeine Weise verführen, denn dieser Tag (der Tag des Herrn) kommt nicht, es sei denn dass zuerst der Abfall komme und geoffenbart worden sei der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens“ (2. Thess. 2,3).

Wenn der Apostel in obiger Aufforderung an die ängstlich gewordenen Thessalonicher von dem „Abfall“ redet, so meint er damit nicht das mehr und mehr um sich greifende Verderben der Christenheit, sondern ihr völliges Verleugnen aller christlichen Grundsätze in den letzten Tagen. Dieser Abfall wird nicht nur hier und da eintreten, wie es ja schon heute der Fall ist, sondern die ganze große Masse der bekennenden Christenheit wird sich ihm anschließen. Vielleicht mögen nach der Aufnahme der Gläubigen in den Himmel die äußeren Formen der Christenheit für eine Zeitlang noch beibehalten werden. Doch wehe all den Ländern, in denen das Christentum bekannt und das Licht der göttlichen Wahrheit angezündet gewesen ist! Der offenkundige Abfall wird sich überraschend schnell ausbreiten. Die Anbetung des Gottes und Vaters unseres Herrn Jesus Christus wird der Anbetung Satans, des Tieres und des falschen Propheten Platz machen (vergl. Offb. 13).

In seinem zweiten Brief beschreibt Petrus das Verderben des Christentums in den letzten Tagen. Judas, in seinem kurzen Brief, geht noch einen Schritt weiter und zeichnet in scharf ausgeprägten Zügen den Abfall der Christenheit.

Fragen wir uns jetzt, wann dieser völlige Abfall eintreten wird, so lautet die Antwort: nach der Aufnahme der Gemeinde in den Himmel und vor dem Anbruch des Tages des Herrn. Beachten wir die einfache Beweisführung des Apostels! Er tröstet die beunruhigten Thessalonicher mit „der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserem Versammelt werden zu Ihm hin“ (V.1) und beweist dadurch zugleich, dass der Tag des Herrn noch nicht da war. Sie hatten durchaus keine Ursache, durch die jüdischen oder heidnischen Verfolgungen in ihrer Gesinnung erschüttert oder erschreckt zu werden. Der Herr war noch nicht gekommen, und sie waren noch nicht zu lhm versammelt worden. Unmöglich konnte daher auch der „Tag“, mit dem die Gerichte in Verbindung stehen, schon gekommen sein. Der zweite Beweis des Apostels ist womöglich noch schlagender und bestimmter. Ehe jener Tag erscheint, muss zuvor „der Abfall“ kommen und „der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens“, mit anderen Worten der Antichrist, geoffenbart sein. Ehe dieser Abfall geschehen und der Mensch der Sünde geoffenbart worden ist, kann „der Tag des Herrn“ nicht kommen.

Fassen wir die Beweisführung des Apostels noch einmal kurz zusammen, so lautet sie: Der Tag des Herrn ist noch nicht da, weil erstens der Herr noch nicht gekommen ist und wir noch nicht zu Ihm versammelt sind, und weil zweitens der Abfall und der Mensch der Sünde noch nicht geoffenbart ist. Eine sorgfältige Betrachtung von 2. Thessalonicher 2 wird noch andere gewichtige Beweisgründe für die Richtigkeit des Gesagten erbringen.

Beschäftigen wir uns jetzt noch etwas näher mit dieser furchtbaren Gestalt, dem Antichrist. Es ist sehr interessant, die verschiedenen Namen und Bezeichnungen, die ihm in der Schrift beigelegt werden, zu sammeln und zu untersuchen. Die wichtigsten sind:
  1. „DerAntichrist“. Dieser Ausdruck findet sich nur in den Briefen des Johannes und wird dort gebraucht, um seinen religiösen Charakter zu bezeichnen, als der, welcher einerseits „leugnet, dass Jesus der Christus ist“, und anderseits „den Vater und den Sohn leugnet“ (1.Johannes 2,22; 2. Johannes 7).
  2. „Der Mensch der Sünde“ (2. Thess. 2,3). Jede Form der Gottlosigkeit wird sich völlig in einem Menschen entfalten. Die Sünde wird gleichsam in einer Person, in dem „Menschen der Sünde“, zusammengefasst sein.
  3. „Der Sohn des Verderbens“ (2. Thess. 2,3). Diese Bezeichnung drückt seinen schrecklichen Ursprung und sein entsetzliches Ende aus.
  4. „Der Gesetzlose“ (2. Thess. 2,8). Er ist der Eigenwille in Person und steht daher in schroffstem Gegensatz zu Ihm der niemals seinen eigenen Willen suchte, sondern stets das tat, was dem Vater wohlgefiel.
  5. Das „andere Tier“ (Offb. 13,11-16). Er sucht in seinem Auftreten gleichsam Christum nachzubilden, indem er „Hörner hat gleich einem Lamme“; seine Äußerungen sind jedoch der Ausdruck eines satanischen Einflusses: er „redet wie ein Drache“.
  6. „Der falsche Prophet“ (Offb. 16,13; 19,20). Er übt seinen bösen Einfluss auf das abtrünnige lsrael aus, dem er sich fälschlich als der Mund Gottes darstellt.
  7. „Ein törichter und nichtiger Hirte“ (Sach. 11 ,15.17). Anstatt die Herde zu weiden, wird er, der wegen der Verwerfung Gottes, des wahren Hirten und Königs, über Israel erweckt werden soll, sie grausam behandeln und sich selbst weiden. Doch „das Schwert wird über seinen Arm und über sein rechtes Auge“ kommen, d. h. das Gericht wird seine Macht zerschlagen und seine Einsicht vernichten. Sein Arm wird verdorren, sein rechtes Auge völlig erlöschen.
Außer diesen gibt es in den Psalmen noch verschiedene Benennungen, die mit Recht auf den Antichrist angewandt werden, so z. B. „Mann des Blutes und des Truges“ (Ps. 5,6) oder „Zunge des Trugs“ (Ps. 52,4). Doch sind dies nicht gerade unmittelbare Bezeichnungen seiner Person.

Zum Schluss möchten wir noch mit einigen Worten des schrecklichen Endes des Antichristen gedenken. In 2. Thess. 2,8 lesen wir, dass der Herr Jesus ihn „verzehren wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft“. Einzelheiten betreffs seines endgültigen Gerichts liefert uns Offenbarung 19. Dort heißt es im 20. Vers: „Und es wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet, der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und die sein Bild anbeteten, – lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt“. Auch im Alten Testament ist bereits an verschiedenen Stellen von dem schrecklichen Endgericht des Antichrists die Rede, von denen eine hier angeführt sei: „Denn vorlängst ist eine Greuelstätte zugerichtet. Auch für den König (vergl. Dan. 11,36) ist sie bereitet. Tief, weit hat er sie gemacht, ihr Holzstoß hat Feuer und Holz in Menge; wie ein Schwefelstrom setzt der Hauch Gottes ihn in Brand“ (Jes. 30,33).

aus: halte fest 1977 // Foto: pixabay.de

Freitag, 17. November 2017

Was ist richtig? Kleiner Ratgeber nicht nur für junge Gläubige



Was ist richtig?
Kleiner Ratgeber nicht nur für junge Gläubige

Viele junge Gläubige stellen sich diese Frage. Beim  Lesen ihrer Bibel entdecken sie, dass es verschiedene Dinge gibt, die durch das Wort Gottes klar verurteilt werden. Anderseits sehen sie viele Gewohnheiten, die heute in der Welt üblich sind, und finden,  auch nach intensivem Suchen, in der Bibel nichts davon erwähnt.
Als Christen ist es unser Wunsch, für den Herrn  Jesus und in seiner Kraft zu leben. „Wir lieben, weil  er uns zuerst geliebt hat“ (1. Joh. 4,19). “Denn die  Liebe des Christus drängt uns, indem wir also geurteilt haben, dass einer für alle gestorben ist  auf  dass die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben,  sondern dem, der für sie gestorben ist" (2. Kor.  5,14.15). Seine Liebe zu uns schließt ein warmes  Interesse für jede Tätigkeit unseres Leben mit ein. Er  möchte uns das Beste geben. Darum lasst uns alle  Entscheidungen und Unternehmungen unseres Lebens im Gebet vor Ihn bringen.
Wir wollen versuchen, eine Reihe von allgemeinen Richtlinien zu nennen, die dir und uns allen hellen, mit Freuden das Richtige zu tun und uns fernzuhalten von dem, was zum Schaden ist. „Darum seid  nicht töricht, sondern werdet verständig, was der  Wille des Herrn sei“ (Eph. 5,17).
Lasst uns unser Tun anhand verschiedener Fragen prüfen:
1. Ist etwas für den Gläubigen von heute vom  Herrn ausdrücklich verboten? Wenn ja, dann meide  dies, wie eine tödliche Pest. Wenn du es nicht weißt,  dann tue es nicht, bis du Gelegenheit hast, es herauszufinden. „Von aller Art des Bösen haltet euch  lern“ (1. Thess. 5,22).
2. Wird Gott dadurch verherrlicht? 1. Korinther  10,31 sagt uns ganz klar und einfach: „Tut alles zur  Ehre Gottes.“ Bei der Wahl deiner Tätigkeit solltest  du Gott immer aufrichtig um seinen Segen bitten und  glauben können, dass Er durch dein Mitwirken  geehrt wird.
3. Kommt es „von der Welt“? „Denn alles was in  der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der  Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht von  dem Vater, sondern ist von der Welt“ (1. Joh. 2,16).  Der Herr Jesus sagte von seinen Jüngern: „Sie sind  nicht von der Welt, gleichwie ich nicht von der Welt  bin“ (Joh. 17,16). Als Jünger Christi gehörst du zum  Herrn Jesus. Er war in der Welt, aber nicht von ihr.
4. Hätte der Herr es getan? Er hat uns ein Beispiel  hinterlassen, damit wir seinen Fußspuren nachfolgten (1. Petr. 2,21; 1. Joh. 2,6).
5. Kannst du während dieser Tätigkeit den Herrn  voll Freude erwarten, um lhn von Angesicht zu Angesicht zu sehen? Tu nichts, sag nichts und geh nirgends wohin, das zu deiner Beschämung wäre, wenn  Er kommt.
6. Hilft oder schadet es deinem körperlichen  Wohlbefinden? „Wisset ihr nicht, dass euer Leib der  Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt,  den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euer selbst  seid?“ (1. Kor. 6,19; siehe auch Eph. 4,30).
7. lst dieses Verhalten geziemend für ein Kind  Gottes? Wenn du ständig entsprechend deiner Stellung als Kind Gottes wandelst, wird dein Vater geehrt  und verherrlicht, und Freude und Kraft wird dein Leben als Christ erfüllen. Handelst du aber in einer unwürdigen Weise, bringst du Schmach auf seinen  Namen und verlierst deinen eigenen Segen. „All  mein Inneres preise seinen heiligen Namen!“ (Ps.  103,1 ).
8. Welche Wirkung hat dein Verhalten auf andere?  Zeigt es den Ungläubigen, dass es sich lohnt, an deinen Heiland und Herrn zu glauben, sodass Er dich  benützen kann bei ihrer Errettung? Oder denken sie,  dass du einfach ein Heuchler bist, wie viele andere?  Oder ist dein Betragen ein Anlass zum Straucheln für  solche, die jung sind im Glauben? Der Apostel Paulus warnt uns alle, „dem Bruder nicht einen Anstoß  oder ein Ärgernis zu geben“ (Röm. 14,13). So betätigt sich die göttliche Liebe durch dich.
9. Wird es dein Gewissen nachher beunruhigen?  „Glückselig, wer sich selbst nicht richtet in dem, was er gutheißt! Wer aber zweifelt  ist verurteilt  was  nicht aus Glauben ist, ist Sünde“ (Röm. 14,22.23).
10. Wird es den Eifer deines christlichen Lebens  nehmen? Eine hindernde „Bürde“, die den in dir  wohnenden Heiligen Geist betrübt, lohnt sich nicht.
11. Machst du damit den besten Gebrauch deiner  Zeit? „Ein fröhliches Herz bringt gute Besserung“  (Sprüche 17,22). „Die gelegene Zeit auskaufend,  denn die Tage sind böse“ (Eph. 5,16).
„Das Endziel des Gebotes aber ist: Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben“ (1. Tim. 1,5).
Einigen mögen diese allgemeinen Richtlinien sehr  eng scheinen, da sie Dinge ausschließen, für die sie  sich interessieren. Diese Ratschläge gelten aber allen Christen, die dem Herrn Jesus ganz nachfolgen  wollen. Wenn du lhm dein Leben noch nicht vollständig zur Verfügung gestellt hast, ist jede Form der  Gottseligkeit, die du in deinem Leben haben magst,  wertlos. Er hat sein Leben für dich gegeben. Nun  möchte Er dein Leben haben. Und du wirst Gott  nichts geben können, das Er dir nicht tausendfach  erstatten würde. „Der uns alles reichlich darreicht  zum Genuss“ (1. Tim. 6,17). „Fülle von Freuden ist  vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Flechten immerdar“ (Ps. 16,11).
Satan hat verschiedene seiner Unterhaltungen  und Vergnügungen erfolgreich getarnt. Sie sehen  sehr interessant und vielversprechend aus. Geh  nicht in seine Falle! Die Bibel sagt darüber: „Auch beim Lachen hat das Herz Kummer, und ihr, der  Freude, Ende ist Traurigkeit“ (Sprüche 14,13). Bist  du ein unglücklicher Christ? Suche dein Glück nicht  in der Welt Satans. Lerne deinen Erlöser kennen, der  dir alles schenken will (Röm. 8,32). Er hat so viel bereit für jeden, der sich von Ihm leiten lassen will!
Aus: halte fest 1977
Foto: www.pixabay.com

Missverstehe nicht die wahre Bedeutung des Kreuzes



Missverstehe nicht
die wahre Bedeutung des Kreuzes

  Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. (Galater 6,14).


Völlig unvermittelt und von den meisten ganz unbemerkt, taucht in unseren Tagen in den allseits bekannten evangelikalen Kreisen ein neues Kreuz auf.

Es ist wie das alte Kreuz und doch ganz anders: Die Ähnlichkeiten sind oberflächlich, die Unterschiede dagegen fundamental!

 
Von dem neuen Kreuz geht eine neue Philosophie des christlichen Lebens aus, das zu einem neuen und völlig anderen evangelistischen Ansatz ermutigt. Der Evangelist versucht deutlich zu machen, dass das Christentum keine unangenehmen Forderungen stellt, sondern die gleichen Dinge wie die Welt anbietet, nur auf einem höheren Niveau. Nach der neuen Betrachtungsweise bringt das Kreuz die Sünder nicht um, sondern leitet sie nur auf den richtigen Weg.

 
Die Philosophie, die dahinter steckt, mag aufrichtig gemeint sein; aber sie ist so falsch wie sie blind ist. Sie begreift nichts von dem, was das Kreuz eigentlich bedeutet.

 
Das alte Kreuz ist das Symbol des Todes. Es steht für das abrupte, gewaltsame Ende der menschlichen Existenz. Wenn in römischen Zeiten ein Mensch sein Kreuz auf sich lud, ging er, um nie wiederzukehren. Er ging nicht hin, damit sein Leben neu geregelt würde, er ging, um es zu beendigen! Das Kreuz versuchte nicht, mit seinem Opfer im Guten auszukommen. Es schlug grausam und hart zu, und wenn es sein Werk getan hatte, gab es den Menschen nicht mehr!


Adams Geschlecht steht unter dem Todesurteil. Gott kann keine Frucht der Sünde anerkennen. Indem wir zu Christus kommen, bringen wir unser altes Leben nicht auf eine höhere Ebene; wir verlieren es am Kreuz. Denn Gott rettet jeden Einzelnen, indem Er ihn liquidiert und ihn dann zu einem neuen Leben auferweckt!


Aus: Verändert in sein Bild – A.W. Tozer – von 1980, übersetzt ins Deutsche im Jahr 2000

Foto: www.pixabay.com